Gut gelaunt und mit neuen Erwartungen öffnete Emilia schließlich die Tür zu ihrem Zimmer.
Hier würde sie also die nächsten Monate verbringen, zudem noch mit einem weiteren Mädchen, welches sie bisher noch nicht kannte. Das konnte ja heiter werden.
Eigentlich schien es ganz in Ordnung zu sein, beinahe wie eine kleine Suite in einem Hotel.
Das Internat hatte wohl nicht umsonst einen so guten Ruf, denn das Geld, welches sie hineinsteckten, lohnte sich wohl eindeutig.
Erschöpft von der langen Fahrt, stellte Emilia ihre Tasche zur Seite und neugierig warf sie einen Blick aus der Balkontür.

Gerade wollte sie sich noch ein wenig umsehen, als die Tür aufging und ein Mädchen eintrat. Sie war hübsch und ihre braunen Haare fielen wellig über ihre Schultern. Freundlich, wie sie es nun mal war, ging Emilia auf sie zu. Ihre Hand streckte sich ihr entgegen und mit einem herzlichen Lächeln stellte sie sich vor. "Hey, ich bin Emilia. Ich schätze wir werden uns das Zimmer wohl hier teilen."

Durch einen Plan geleitet war ich durch die großen Flure geirrt in der Hoffnung schnell das Zimmer zu finden in dem ich in der nächsten Zeit wohnen würde. Ich hatte schon gehört das ich mir das Zimmer mit einem weitern Mädchen teilte und lächelte ein wenig. So lernte ich auf diesem Wege schon mal jemanden kennen. Am Zimmer endlich angekommen öffnete ich die Tür und trat dann ein. Sofie fiel mir ein Mädchen mit feuerroten Haaren auf. Das musste das Mädchen sein mit der ich mir ein Zimmer teilte. Das sie freundlich war zog ich daraus da sie gleich auf mich zu kam und sich vorstellte. "Freut mich Emilia. Ich bin Kiara aber Kira oder Ria reicht auch. Ja sieht so aus das wir uns das Zimmer teilen." sagte ich und schüttelte ihre Hand die sie mir entgegen streckte.

Zu ihrer Erleichterung schien Kiara wohl auch nett zu sein. Nichts hatte die hübsche Schülerin mehr gefürchtet, als jemanden mit dem sie überhaupt nicht klarkam.
Lächelnd schüttelten sich die Mädchen die Hände und langsam zog sie ihre zurück.
"Ist denke ich auszuhalten hier..hast du schon immer in London gelebt oder woher stammst Du?", neugierig musterte Emilia sie und mit einem nicht mehr weichenden Lächeln ließ sie sich auf der Kante des Sofas nieder, welches nur wenige Meter hinter ihr stand.

Aus dem offenen Fenster strömte ein wenig Luft hinein, welches das Zimmer auf eine angenehme Temperatur gekühlt hatte. Zwar war das Wetter in London eher durchschnittlich und nichts gegen den strahlenden Sonnenschein in Amerika, doch würde sich Emilia irgendwann sicher daran gewöhnen. Jedenfalls hoffte sie das. Ihre Haut hatte schon von Natur einen schönen Braunton, sodass sie durch die Sonne in L.A noch einen intensiveren Ton angenommen hatte.
Der würde wohl aber mit der Zeit ein wenig verblassen.

"Auf was hast du deinen Hauptfokus gelegt hier?- Ich bin gespannt was uns für andere Leute noch begegnen..hoffentlich haben die nicht alle ein Rad ab.", ein süßes Kichern entfuhr der rothaarigen Italienerin und tiefe Grübchen zeichneten sich auf ihren Wangen ab.

Ja ich war eigentlich relativ nett zumindest so lang man das auch zu mir war und das war ja sehr der Fall gewesen. Noch immer lächelnd schüttelten wir dann unsere Hände bevor sich das junge rothaarige Mädchen zurück zog und sich auf die Kante der Couch hinter sich setzte."Ja warum auch nicht?" meinte ich und hörte dann die neugierige Frage,aber das störte mich nicht im geringsten. Ich lächelte. "Ja mehr oder weniger stamme ich von hier." sagte ich dann auf ihre Frage wobei mir ihr musternde Blick nicht verborgen blieb. "Und woher kommst du wenn ich so fragen darf?"
Denn war mir ihre bräunliche Hautfarbe nicht verborgen geblieben. Ich schätzte das sie aus einem der südlicheren Regionen kam,desshalb auch meine Frage.
Bei ihrer nächsten Frage meinte ich dann:" Ich habe mich hauptsächlich auf das Performen und Song schreiben konzentriert.Und du selbst? Wo für interessierst du dich?"

Ria, wie sie genannt werden wollte, schien nicht abgeneigt zu sein sie ein wenig kennen zu lernen und Emilia war um jeden Kontakt hier froh. Amerika war ein ganzes Stück von ihr entfernt und in London hatte sie bisher keine Freunde gefunden. Zu sehr waren sie alle mit dem Umzug beschäftigt, lange waren sie schließlich noch nicht in dem Land der Queen.
"Ich komme aus Los Angeles. Naja..wenn ich ehrlich bin reißt mich London bisher nicht vom Hocker. Mir fehlt die Wärme und das Meer schon ziemlich..", ein leicht trauriges Lächeln huschte über ihre Lippen, während ihr Blick sich auf ihre Schuhe fixierte.
Die Halbitalienerin konnte nur hoffen, dass sie sich hier schnell zurechtfinden würde.

"Ich habe Performance und Klavier..naja, der Gesang gehört ja ohnehin zu den meisten Kursen dazu.", bereits jetzt machte sich die zierliche Schülerin unzählige Gedanken über den Unterricht. Wie wohl die Stimmen der anderen so war? Ob sie mithalten konnte? Ein paar Sorgen hatte sie da schon, auch wenn man ja etwas draufhaben musste, wenn man hier überhaupt aufgenommen wurde. Zudem hatte sie schon unzählige Auftritte in Los Angeles gehabt, sei es auf Hochzeiten oder Schulveranstaltungen. Trotzdem war das hier etwas ganz anderes, ein neues Leben..

Seufzend erhob Emilia sich wieder, um ihren Koffer zu dem Kleiderschrank zu rollen. Zum Glück gab es zwei, somit für jeden einen eigenen. Sonst wäre es wohl schwierig für sie geworden all ihre Klamotten unterzubekommen. "Bist du nervös was den Unterricht angeht?", fragte sie zu ihr herüber, während sie langsam anfing sich ein wenig einzurichten und das Zimmer wohnlicher zu gestalten.
"Du hast doch nichts dagegen, wenn ich ein paar Bilder aufhänge oder?" Geschmackvoll hielt sie eines der Bilder an eine der Wände.

Ja ich wurde dann doch lieber bei einem meiner Spitznamen gennant, denn das war dann vielleicht doch einfacher zu merken wenn man dann hier so einige kannte. "Oh Los Angeles? das muss doch atemberaumend sein oder?" fragte ich dann denn ich war ehrlich interesseiert daran wie es so in der Stadt war in der es doch so gut wie nie regnete.
Mir blieb das traurige Lächeln von Emilia nicht verborgen und sah sie fragend an. "Tut mir leid. Ich wollte gewiss nicht das du traurig wirst.
Danach hörte ich ihr weiter zu und nickte nur als sie meinte das Gesang doch eh irgendwie dazuzählte.
"Ja wohl wahr das doch irgendwie Gesang überall mit dazu gehört." sagte ich dann und erinnerte mich kurz zurück das ich eigentlich auch etwas Bühnenerfahrung hatte.
All das hier war ein Neuanfang und ich wollte hier neu anfangen.
Ich hörte ihr seufzen und merkte dann das sie aufstand und dann ihren Koffer auspackte. Das war ja eigentlich eine gute Idee. Ich nahm meinen Koffer und packte meine Sachen dann auch in den zweiten Schrank.
"Ja ich bin schon etwas nervös was das alles angeht. Ich bin ziemlich gespannt wie das alles dann hier abläuft." sagte ich dann.
Ihre Frage ob sie denn ein paar Bilder aufhängen durfte nickte ich. "Klar darfst du das." sagte ich und lächelte.

Mit jeder Minute, die verstrich, fühlte sich Emilia wohler und es tat gut endlich Kontakte zu knüpfen in der ihr so unbekannten Stadt. Bisher hatte sie davon auch noch nicht viel gesehen, dafür hatte sie überhaupt keine Zeit gefunden. Die letzten Tage war sie ständig mit ihren Eltern unterwegs, um neue Dinge für die Wohnung auszusuchen. Da sie jedoch die meiste Zeit ohnehin unterwegs waren, hatten sie die Idee mit dem Internat. Zuerst war Emilia über diesen Vorschlag völlig schockiert gewesen. Sie hatte das Gefühl, dass sie sie loswerden wollten, als sie dann jedoch Informationen über die Schule erhielt, sah sie die Sache ganz anders. "Ich bin auch nervös..", gestand sie leise und räumte ihre Sachen weiter ein.

Wäre das hier keine Musikbezogene Schule, dann hätte sie wohl niemand hergebracht. Lieber wäre sie in L.A geblieben,um dort ihren Traum auszuleben. Hier konnte sie allerdings eine ganze Menge Erfahrungen sammeln und viel lernen.
Dankbar lächelnd fing sie an Bilder aufzuhängen und andere geschmackvolle Dinge im Zimmer zu verteilen. Nach und nach wirkte das Ganze doch allmählich viel gemütlicher.
"Los Angeles ist wirklich atemberaubend, das trifft es gut. Es hat mir weh getan dort weg zu ziehen.", begann sie plötzlich aus der Stille heraus zu erklären. Vielleicht würde Ria ihr ja von sich aus noch ein paar Dinge erzählen, zu neugierig wollte sie dann doch nicht sein.
Ein paar Fragen brannten ihr trotzdem auf der Zunge.
Nachdem sie auch die letzte Sache aus dem Koffer geräumt hatte, ließ sie sich auf dem Bett nieder und beobachtete, wie ihre Zimmergenossin ihren Schrank einräumte.

"Hast du einen Freund oder sowas, musstest Du Verluste machen wegen dieser Schule hier?", nachdenklich verlagerte sie ihren Kopf ein wenig in Schräglage, ihre Hände stützten sich neben sie auf die Bettkante. "Tut mir leid, wenn dir das zu persönlich wird, dann sag es mir..", fügte sie jedoch schnell hinzu.

Nachdem sie sich eine Weile unterhalten hatten, erhob sich Emilia wieder. "Ich wollte mich ein wenig umsehen,kommst Du mit?", schlug sie lächelnd vor und schritt in Richtung der Tür.

>>Aufenthaltszimmer ;D

Ja es tat doch gut jetzt schon Kontakte zu knüpfen, denn naja wenn es darum ging hatte doch bisher nur mein Bruder so schnell das Eis zu brechen. "Naja wer ist das nicht?" meinte ich dann und räumte den Rest meiner Sachen ein. Ich hörte Emilia weiter zu und lächelte als sie mir bestätigte das L.A eine wunderschöne Stadt war, aber ja London war auch keine schlechte Stadt.
So ein paar Orte gab es schon wo man so ausspannen konnte und ich mir zumindest inspiration holen konnte.
Die Erfahrungen die ich hier sammeln würde, würden mich hoffentlich noch weiter treiben, in meinem Wollen.
"Ja London ist auch nicht schlecht, wenn man jetzt mal von dem bescheidenen Wetter absieht." meinte ich und lächelte dann etwas schelmisch.
Ja so wie sie das Zimmer jetzt dekoriert hatte war es doch gleich viel räumlicher als vorher auch wenn es schon vorher ziemlich entzückend war.
Bei ihrer Frage ob ich einen Freund hatte schüttelte ich mit dem Kopf. "Nein ich musste keinen zurück lassen. ich bin so ziemlich riding solo. Den richtigen hab ich noch nicht gefunden." sagte ich dann. Im gleichen Moment fiel mir etwas ein. "Hey ich hab vorhin mitbekommen das sie eine kleine Willkommensparty vorbereiten. Wollen wir mal vorbei schauen?"

Relativ schnell war Emilia gestern im Bett verschwunden, denn diese ganze Trey Sache war ich ziemlich auf die Nerven gegangen.
Wann Kiara wieder auf das Zimmer kam, hatte sie gar nicht mehr mitbekommen.
Als sie jedoch aufstand, war diese noch am Schlafen. Wie üblich, hatte sie in Ruhe geduscht und sich für den Tag fertig gemacht, denn sie zählte ohnehin eher zu den Frühaufstehern.

Am Abend sollte eine Willkommensparty stattfinden, auf die sie sich schon ziemlich freute. Nachdenklich musterte sie ihren Kleiderschrank, um das perfekte Outfit für den Abend bereits jetzt zu finden. Es war weitaus entspannter, wenn man das vorher erledigte und nicht auf den letzten Drücker.

Nachdem Emilia alles herausgesucht hatte, ließ sie sich auf der Couch nieder und packte ihr mitgebrachtes Keyboard aus. Konzentriert setzte sie sich daran noch ein wenig zu üben, sich warm zu singen und an ihrem nächsten, eigenen Song weiterzuschreiben.

Erschöpft und gut gelaunt machte sich die Halbitalienerin auf den Weg ins Bett, um auch am nächsten Tag wieder ausgeruht zu sein.

Kiara war sicherlich noch beschäftigt und jeder knüpfte hier so seine eigenen Kontakte.
Man würde ja sehen welche Leute sich mit wem abgeben würden, doch Emilia hoffte eigentlich, dass alle miteinander zurecht kommen würden.
Mit diesen Gedanken schlief sie ein.