Ich sah zwischen den beiden hin und her und verkniff mir ein Grinsen bei Annas Worten. Dann sah ich zu May die nur die Augen verdrehte und sich verabschiedete. "Okay May... bis dann" erwiderte ich und drückte sie kurz dann ging sie auch schon.
Sah dann zu Anna und zeigte auf das Bett das am Fenster stand. "Das ist meins" erwiderte ich auf ihre Frage und nahm dann erst mal einen meiner Koffer. Legte ihn dann auf das Bett und öffnete ihn. Meine Mutter hatte mir tatsächlich 3 Koffer mit gegeben. Leicht verdrehte ich die Augen und fing an auszupacken. "Und wo kommst du her?" fragte ich Savannah dann um ein bisschen ins Gespräch zu kommen.

Ich lächelte dem blonden Mädchen, Mayleen noch einmal höflich zu und sah ihr kurz nach, als sie das Zimmer verließ.
Auf Maddis Aussage nickte ich und stellte meinen Roller, mit dem Keybord zunächst in die Ecke hinter der Tür und löste mich von meinem Rucksack in meiner Tasche. Kurz glitt mein Blick zu dem Gepäck des Mädchens hinüber. Drei sorgfältig gepackte Koffer ... dagegen musste ich aussehen wie ein Landstreicher, der gerade von der Polizei geflohen ist.
Als ich die Tasche öffnete, merkte ich, dass die Tatsache, dass ich sie notbedürftig als Kissen im Flugzeug genommen hatte, einiges an meiner Kleidung hinterlassen hatte. Nun nahm ich also jedes Teil und faltete es wieder zusammen.
Maddis Worte nahmen mich aus meinen Gedanken.
"Aus New York... und du?"

Ich räumte eine Weile meinen Koffer in den einen Schrank und dachte darüber nach wie es hier wohl sein wird. Am meisten hatte ich mich über das schwarze Klavier in der Eckte gefreut das man mir extra ins Zimmer hat stellen lassen. Ich war nicht so wie May und brauchte diesen ganzen Schnicksnack und dieses große Zimmer eigentlich nicht. Ich wollte nur ein Klavier und einen Raum um zu tanzen.
Als ich mit dem ersten Koffer fertig war nahm ich den zweiten und fing an ihn auszuräumen. Bei Savannahs Worten lächelte ich leicht und war erstaunt. "Wow... das muss doch ziemlich hart für dich sein so weit weg von zu Hause zu sein?" erwiderte ich und war sichtlich erstaunt. "Ich komme von hier... also aus London" fügte ich dann noch hinzu und lief von meinem Koffer zum Schrank und wieder zurück.

Auf ihre Frage zuckte ich die Schultern, während ich meinen Blick versuchte weiter auf die verknitterte Kleidung zu heften. Ich war einen 12 Stunden Flug von zu Hause weg, aus der Stadt der gelben Wagen mitten in den Bezirk mit den roten Doppeldeckerbussen verschleppt. Ich hatte hier keinen ... ja, warscheinlich war das hart.
"Es geht... ich will das hier schaffen. Und wenn ich das hier schaffe wird zu hause einiges einfacher." meinte ich, lächelte kurz und legte die Klamotten, so gut, wie ich sie zusammengelegt bekam, in die Kommode.

Ich sah wie sie überlegte und nickte bei ihrer Antwort. Als ich dann fertig mit dem 2 Koffer war räumte ich auch diesen in eine Ecke und sah zu dem 3. Koffer. Er war etwas kleiner und mir am wichtigsten. Leicht lächelte ich und nahm ihn dann, legte in aufs Bett und machte ihn auf.
Nahm dann erst mal alle meine Bücher die voller Noten waren und stellte sie auf einen der Schreibtische. Dann nahm ich meine Hefte in denen meine selbst geschriebenen Sachen waren und legte sie mit einem sanften und leichten Lächeln zu den anderen Büchern. Jetzt lagen in dem Koffer nur noch meine Tanz Sachen. Ich holte meine Ballettschuhe und meine Klamotten dafür raus und legte sie ebenfalls sorgfältig in den Schrank.
Als ich wieder zu Anna sah lächelte ich sie leicht an. "Und was machst du so... also Tanzen oder singen oder was anderes?" fragte ich dann um das Gespräch aufrecht zu erhalten.

Da der größte Teil meines Kleiderschrankes immer noch keine 3 Koffer beinhaltete, sondern in meine vollgestopfte Umhängetasche passten, war ich ziemlich schnell fertig und zog meinen Koffer heran. Oben auf war meine Kamera in ihrer Tasche, um die ich die komplette Sonntagszeitung gewickelt hatte. Ich kramte sie aus und sah sie mir an. Alles ganz, ich seufzte erleichtert.
Dann nahm ich die Decke von meinem Keybord und strich über die Tasten... ein Lächeln zeichnete sich auf mein Gesicht.
"Gesang und Klavier... auch wenn ich bislang nur auf dem Keyboard gespielt habe. Aber das wird schon." Mein Blick glitt kurz zu dem popösen Klavier in der Ecke und mir wurde wieder einmal klar, wie verrückt das ganze hier war.
"Und du?" Ich schielte kurz auf den Schreibtisch.
"Deine eigenen? Oder Mozard und Göthe?" grinste ich und hiefte meinen Koffer auf das Bett.
"Macht es dir was aus, wenn ich mein Keyboard aufstelle? Es ist nicht groß..." fragte ich und deutete auf den Inhalt meines Koffers.

Ich sah zu ihr und fand sie eigentlich ganz nett. Da ich nicht ganz so wie May war würden wir uns nach meinem Gefühl her verstehen. Bei ihren Worten nickte. "Du kannst auch auf dem hier spielen... es gibt genug Klaviere in dieser Schule" meinte ich und grinste leicht. "Ich mach das gleiche... und tanz nebenbei noch Ballett" erwiderte ich auch wenn meine Eltern nicht wollten das ich singe. Ich tat es trotzdem.
Als sie auf die Bücher zweigte grinste ich wieder leicht auf. "Beides..." erwiderte ich auf ihre Frage. Dann nickte ich. "Natürlich nicht. Stell es ruhig auf, das Zimmer ist so wie so zu groß" sagte ich dann und lächelte.

"Das glaube ich dir sofort..." grinste ich und strich erneut über die schwarzen und weißen Tasten, bevor ich es herausholte und mit dem Gestell zusammenbaute. Überall klebten Sticker oder mit Edding war etwas drauf geschrieben, aber das war super, denn es war meins und es war nicht perfekt.
"Ballett? Cool... ich bin tänzerisch eher eine Niete." lachte ich leise, während ich weiter an dem Board herumhantierte. Irgendwann klappte es tatsächlich und ich stellte es neben mein Bett. Dann nahm ich meine Kamera in die Hand, um nochmal zu überprüfen, ob die Leute aus dem Flugzeug doch keinen bleibenden Schaden hinterlassen hatten.
"Sind sie gut? Ich meine, deine eigenen."

Ich grinste bei ihren Worten und sah ihr zu wie sie das Board aufstellte. Dann räumte ich auch meine 3. Koffer zu den anderen als er leer war und nickte. "Ja... ach ich tanze Ballett schon seit ich ein kleine Kind bin. Da lernt man das" sagte ich dann und lächelte.
Ihr Board gefiel mir auch wenn es nicht so perfekt wie das in diesem Zimmer war. Es ähnelte nicht den Klavieren oder den Flügeln die ich kannte. Es war einzigartig... so sah ich es zumindest.
Bei ihrer Frage zuckte ich mit den Schultern. "Ich weiß nicht so recht. Ich zeige sie normalerweise keinem" erwiderte ich und sah Anna an.

Als es dann endlich stand, tippte ich schnell mit einer Hand eine Melodie, doch es funktionierte... ein Stein fiel mir vom Herzen.
"Ich glaube, selbst das hätte bei mir nicht geholfen." grinste ich.
Bei ihrer Antwort lächelte ich leicht. "Kein Problem, vielleicht kommen wir mal dazu..."
Dann stellte ich die Kamera auf den gewohnten Platz des Keyboardes und fühlte mich direkt ein wenig zu Hause.
"Hast du ein Stipendium oder klasse Eltern?"

Ich hörte wie sie kurz spielte und lächelte dabei. Ich liebte den Klang des Klaviers... oder in diesem Fall des Keyboards. Bei ihren Worten grinste ich dann und nickte nur.
"Ja... das würde mich freuen" erwiderte ich. "Ich würde mal sagen das zweite. Und bei dir?" sagte ich dann und lachte leise. Ich wollte mich gleich noch ein bisschen in der Schule umsehen aber das hatte ja noch Zeit.

Ich lächelte und setzte mich auf das Bett.
Das alles kam mir wie ein komischer Traum vor. Ich saß hier, auf einem Bett, das so unberührt schien, wie aus dem Geschäft, in einem Zimmer, was fast unsere ganze Wohnung in Beschlag nahm in einer Schule, die mir die Garantie für eine Zukunft direkt entgegenbrachte... ich rechnete damit, dass mich meine Muttr jeden Moment für die Schule wecken würde und ich mich wieder zwischen meinem verschmierten Schließfach und eckelhaften Toiletten wieder finden würde.
"Ich hab eine klasse Mutter..." grinste ich. "Aber die Einladung kam mit der Post. So ganz fassen kann ich das immer noch nicht, aber das wird schon."

Ich saß in meinem Zimmer und spielte gerade an meinem Klavier. Dabei schloss ich die Augen während meine Finger über die Tasten flogen. Wie ich es doch liebte an diesem Instrument zu sitzen.

Als ich hörte wie es an der Tür klopfte blieben meine Finger auf den Tasten ruhig und ich sag kurz rüber zu Annas Bett. °Nein, sie würde nicht klopfen° dachte ich nur und ging dann zur Tür. Als ich aufmachte dachte ich erst es wäre May aber sie würde auch nicht klopfen. Als ich dann Hannah sah lächelte ich leicht und nahm sie erst mal in den Arm. Ich hatte sie vermisst und wusste selbst nicht warum der Kontakt damals abgebrochen war. "Hey..." sagte ich freudig und lächelte.