Ich kam mit der Rektorin zusammen an meinem Zimmer an. Sie zeigte mir alles genau da sie mit meinen Eltern befreundet war. Mich nervte es ein bisschen doch ließ ich es über mich ergehen. Als sie mir dann mein Zimmer zeigte lächelte ich leicht und war ein bisschen erleicht als sie ging. Meine Koffer waren schon hier und ich suchte mir ein Bett aus. Wem das andere gehörte wusste ich noch nicht.

Ich stand gerade an dem schwarzen Klavier das in der Ecke stand. Lächelnd stich ich über die Tasten als es an der Tür klopfte. Ich sah auf und sagte etwas lauter: "Herein!" Dann wartete ich ab und dachte mir schon das es May war.

Etwas unbeholfen und mit Simple Plan an den Ohren zog ich den Koffer, in dem eigentlich nichts außer mein billiges Klappkeybord und meine Kamera war, die Stufen hinauf. Meine eigentlichen Sachen, Klamotten und sonstiges, hatte ich notbedürftig in meinen Rucksack und eine Sackartige Umhängetasche gestopft. Ich konnte mir fast ausmahlen, wie ich meine neongelben Kopfhöhrer vom Kopf nahm und auf einmal die ganzen unausgesprochenen, witzigen Gedanken über mein Erscheinungsbild hören würde.
Fast hätte ich gelacht. Hätte mich der umständliche Ziehkoffer, der wirkte, als wäre er nicht zum Gebrauch gedacht, nicht alle meine Nerven geraubt, so wäre ich warscheinlich in ein Lachen ausgebrochen und würde nur noch schiefer angesehen werden.
Kurz sah ich auf den Zettel in meiner Hand. Seufzend blieb ich stehen und sah mich leicht um, während die Musik in den nächsten Song umschwenkte. Ich war fast da, als mich die verschnörkelten Zahlen an den Türen durcheinander brachten.

Ich sah zu der Tür und mein Lächeln wurde etwas breiter als May rein kam. Ging ihr dann ein stück entgegen und freute mich darüber ein bekanntes Gesicht zu sehen. Als sie dann anfing zu reden lachtenich und erwiderte ihre Umarmung. "Mir geht es gut... und dir?" erwiderte ich auf ihre Frage. "Und es gefällt mir gut hier" fügte ich hinzu und grinste leicht.

Irgendwann wurde mir die ganze Szene zu blöd und ich nahm den Zettel, um ihn wie ein Kurzsichtiger, der seine Brille vergessen hatte, den Zettel neben die verschnörkelte Schrift zu legen und zu versuchen. Ich blieb an einer Zimmertür stehen, in die gerade ein blondes Mädchen hineingegangen war. Auch wenn ich mir kaum vorstellen konnte, in dem einzigsten Zimmer, in dem zwei Mädchen standen, richtig zu sein, aber die Zahlen wirkten in irgendeiner weise identisch, also klopfte ich und drückte durch die Jeans auf meinen MP3 Player, um das nächste Lied zu überspringen.

Ich lächelte sie an und glaubte ihr. Schon in den Unterlagen die ich bekommen hatte sah alles toll aus. Nickt dann kurz. "Ja... das glaube ich auch" erwiderte ich und löste mich dann von ihr. Bei ihrer nächsten Frage schüttelte ich den Kopf. "Nein noch nicht" erwiderte ich und fragte mich schon wie sie wohl war.
Genau in diesem Moment klopfte es an der Tür. "Das muss sie wohl sein... oder deine Mutter" sagte ich und grinste. Sah dan zur Tür und rief: "Herrein!"

Ich öffnete die Tür und ließ kurz den Griff des Koffers los.
Vor mir erstreckte sich ein ziemlich pompöser Raum, der mich fast zu erschlagen drohte. Der Gedanke, dass unsere kompletten Kosten unserer Einrichtung nicht mal dieses eine Zimmer tragen würden, brannte auf meiner Zunge. Ich ließ es.
"Ähm... hey, ich bin Savannah... oder nur Anna." meinte ich und streckte meine Hand aus, in der Hoffnung, irgendeiner würde sich erbahmen und dem Mädchen aus Amerika die Hand schütteln.
"Mich hat man in dieses... Zimmer einquatiert."

Ich sah das Mädchen an das jetzt im Zimmer stand. Sie sah nicht so aus als ob sie hier rein gehörte... oder zu May passte. Deshalb wunderte ich mich auch leicht als sie sie so offen begrüßte. Doch der Schein trügte meist, da May sich kaum jemandem öffnete. Ich war eine der wenigen der sie wirklich kannte.
Nachdem sich May vorgestellt hatte ging ich zu Anna. "Hey Anna... ich bin Maddison, aber sag einfach Maddi" stellte ich mich dann auch vor und schüttelte ihr die Hand.

Das fing ja nun schon mal großartig an. Anscheinend war ich direkt auf das Emfangkommite der Schule gestoßen und auf eine Mitbewohnerin, die gerade eine neue Schublade zusammenbastelte, um mich hinein zu stecken. Mit der freien Hand zog ich meine neongelben Kopfhörer von den Ohren und drückte auf meiner Jeanstasche herum, während aus den kleinen Runden Teilen nun ´The Script´ tönte.
"Echt? Wow... meine Mutter ist die Köchin von ´Bouneys Chicken Diner´ " entkam es mir. Vielleicht hätte ich es lassen sollen, aber die sarkastischen Worte rannten nur so aus meinem Mund.
Dann nahm ich Maddis Hand. "Hey... alles klar, welches Bett ist deins?" fragte ich und deutete mit dem Kinn auf die Betten.